10 Maßnahmen
für eine attraktive
Buerer Innenstadt

Der historisch geprägte Stadtkern der Buerer Innenstadt macht heute lediglich einen Bruchteil der gesamten Stadtfläche aus. Zwischen Innenstadt und Umland bestehen heute umfangreiche Funktions- und Arbeitsteilungen - ein völliges Aufgehen der Buerer Innenstadt in eine "Regionalstadt" hat sich dennoch nicht vollziehen könne. Verdichten sich - im Vergleich zum Umland - viele kulturelle Aktivitäten nach wie vor im Bereich der Innenstadt, so haben der Prozess der funktionalen Segregation und der Suburbanisierung doch zu einer "Ausdünnung" dieser Urbanität geführt. Gleichwohl besitzt die Innenstadt - neben ihrer Position als regionales Einzelhandelszentrum - über ein hohes Maß an symbolischer Bedeutung. Sie wird als räumlich-kulturelle Mitte und damit als emotionaler Bezugspunkt gebraucht.
Regionalstadt und Zentrum - Netz und Mitte: Maßnahmen zur Stabilisierung der Buerer Innenstadt müssen auf beiden Ebenen wirksam werden und so zu urbanen Synergieeffekten führen.



Punkt 1 Punkt 2  Punkt 3 und 4 Punkt 5
Punkt 6 Punkt 7 und 8 Gesamt Übersicht


  Zu den Diskussionsforen:

  1. Vernetzung Landschaft, Freizeit und Kultur
  2. Verkehr
  3. Attraktivitätssteigerung öffentlicher Räume
  4. Beseitigung räumlicher Defizite
  5. Buerer Vielfalt: Stärkung der Bereiche besonderer Prägung
  6. Stärkung von Einzelhandel und Gastronomie
  7. Stärkung städtischen Wohnens
  8. Buer als Ort kultureller Veranstaltungen
  9. Angebot zentraler Service-Dienstleistungen
10. Nachhaltige Innenstadt


1. Vernetzung Landschaft, Freizeit und Kultur
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Die Buerer Innenstadt steht im funktionalen Austausch mit den benachbarten Zentren, Wohngebieten und Erholungsräumen.

Für die angrenzenden Wohngebiete hat die Buerer Innenstadt als Versorgungszentrum eine hohe Bedeutung; "Shopping" in der Buerer Innenstadt hat hingegen als Freizeitaktivität einen hohen Stellenwert: Die Etablierung eines komfortablen Rad- und Fußwegenetzes trägt diesen Anforderungen Rechnung. Einheitliche Kennzeichnung und die Einrichtung von Querungshilfen (z.B. De la Chevallerie Straße) stellen die Funktionen und Erlebbarkeit dieses Netzes über die Grenze der Innenstadt Buers hinweg sicher.

Entfernungs- und Richtungshinweise zu den Attraktionen im Buerer Umland stärken Orientierung und Sicherheitsgefühl. Trassenverläufe ehemaliger Zechenbahnen werden in das Rad- und Fußwegenetz eingebunden und vernetzten die Landschafts- und Freizeitgebiete Buers.


2. Verkehr 
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Der Bereich Busbahnhof wird städtebaulich neu geordnet. Mit der Einrichtung eines Busterminals (Inselbussteig mit 8 unabhängig voneinander anzufahrenden Halteplätzen sowie 4 Wartepositionen) werden der Umsteigekomfort erhöht und der räumliche Bereich der bestehenden Einzelbussteige für die Etablierung eines öffentlichen Platzes verfügbar.

Die Bushaltestellen im Bereich der Freiheit sind funktional und gestalterisch aufzuwerten. Die Ausgestaltung der Straßenbahnhaltestelle "Hagenstraße" ist auf das städtebauliche Konzept für den Bereich der Horster Straße abzustimmen. Alle ÖPNV- Haltepunkte sind mit der Einrichtung komfortabler Querungshilfen zu kombinieren.

Die einheitliche und durchgehende Kennzeichnung der Parkplätze sowie die Etablierung eines elektronischen Parkleitsystem führen zu einer optimalen Auslastung der bestehenden Stellplätze. Weil die Parkhäuser in der Buerer Innenstadt durchgehend von anderen Nutzungen überlagert sind (Erdgeschossnutzungen in der Rottmannsiepe, vorgelagerte Ladenlokale in der Blindestraße), kommen der baulichen Aufwertung der Eingangsbereiche eine Schlüsselrolle auf die Auffindbarkeit und Wiedererkennbarkeit der Parkhäuser zu.

Eine Etablierung weiterer öffentlicher Park- und Tiefgaragen im Bereich des Marktes und der Horster Straße sind hinsichtlich technischer Realisierbarkeit und Kundenakzeptanz zu prüfen.


3. Attraktivitätssteigerung öffentlicher Räume
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Flächen des Busbahnhofes werden für die Etablierung eines öffentlichen Platzes genutzt. Der Park an der Springestraße enthält dadurch eine angemessene Anbindung an die Innenstadt Buer.

Der St.Urbanus-Kirchplatz stellt einen städtebaulichen Höhepunkt der Buerer Innenstadt dar und wird dementsprechend gestalterisch auf- gewertet. Die Gestaltung ist auf die Randnutzung abzustimmen (Außengastronomie, Akzentuierung von Eingangsbereichen und Straßeneinmündungen).

Der Marktplatz ist als weiterer städtebaulicher Höhepunkt zu entwickeln. Da er nicht unmittelbar von der Hochstraße erschlossen wird, sind Maßnahmen zur Steigerung seiner Prägnanz und damit optischen Wahrnehmbarkeit zu treffen. In diesem Zusammenhang wird die Ausbildung einer Raumkante zur De la Chevallerie Straße vorgeschlagen. Die Neugestaltung des Marktplatzes hat Verweise auf die Lage der Robinienhof-Passage zu liefern. Die Randnutzungen sollen mit der Bestimmung des Platzes als Markt korrespondieren.

Der Robienienhof ist räumlich zu präzisieren, d.h. unübersichtliche Nebenräume sind zu schließen oder dem Hauptraum eindeutig zuzuordnen. Der Zugang vom Marktplatz ist zweigeschossig auszubilden sowie gestalterisch und funktional aufzuwerten (Lichtkonzept, Öffnung zum Sparkassengebäude, Ausbildung einer auf den Marktplatz übergreifende Struktur). Publikumswirksame Randnutzungen sind zu etablieren (Umnutzung des Parkhaus-Erdgeschosses und der Sparkasse).

Die Hochstraße ist als "Rückrad" der Buerer Innenstadt mit besonderen Motiven zu belegen (Lichtkonzept, konkrete oder abstrakte Verweise auf die Geschichte der Hochstraße). Die historische Kaufhausarchitektur der Hochstraße ist herauszustellen.


4. Beseitigung räumlicher Defizite
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Mit dem Bau der Rottmannsiepe ist es zum Aufschluss von Hinterhoflagen gekommen. Mit der Etablierung von Neubauten ist dieser Bereich als städtischer Straßenraum in seiner Erlebbarkeit zu steigern.

Einsichtige Hinterhoflagen im Bereich der Karstadt-Warenanlieferung und des Finanzamts sind baulich zu schließen.

Im Bereich St. Urbanus Kirchplatzes / De la Chevallerie Straße muss es durch entsprechende Bebauung zur Ausformulierung einer angemessenen Stadtkante kommen. Die "Saturn-Passage" ist entsprechend ihrer Bedeutung als wichtig Erschließung des St. Urbanus Kirchplatzes aufzuwerten.

Der Rathausplatz ist durch die Etablierung einer raumübergreifenden Struktur als Gesamtraum in seiner Erlebbarkeit zu steigern. Es sind solche Maßnahmen zu treffen, die den Rathausplatz für alle Verkehrsteilnehmer zum räumlichen Erlebnis werden lassen.


5. Buerer Vielfalt:Stärkung der Bereiche besonderer Prägung
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Bestimmte Bereiche werden für die Ausbildung einer Vielfältigen Identitätsstruktur der Buerer Innenstadt städtebaulich besonders präzisiert. Die Bezeichnung aus Randnutzung und Gestaltung des öffentlichen Raums gilt es in diesen Bereichen besonders herauszuarbeiten. Als Bereiche besonderer Prägung kommen in Frage:

  • der Marktplat als "Bereich regionaler und internationaler Spezialitäten"

  • der St. Urbanus Kirchplatz als "Bereich ruhiger Gastronomie und gehobener künstlerischer Veranstaltungen" (Nutzung der Kirche als Veranstaltungsraum, Neugestaltung des Platzes)

  • der Bereich Museum / Schauburg als "Bereich kultureller Anregung" (Etablierung eines Kino-Cafes, Ausbildung einer die Horster Straße übergreifenden Straßenraumgestaltung, Verwirklichung der Museumserweiterung)

  • Platz an der Horster Straße als "Bereich der gastronomischen Vielfalt" (Straßenrückbau und Schaffung von Bereichen für die Außengastronomie, Nutzung des öffentlichen Grünbereichs für temporäre Kunstveranstaltung).


6. Stärkung von Einzelhandel und Gastronomie
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Für den Einzelhandel werden mindergenutzte Flächen im Innenstadtbereich einer intensiveren Nutzung zugeführt. Ein Aufschluss des Parkhaus Erdgeschosses an der De la Chevallerie Straße sowie eine Nutzung der Sparkassengebäudes für den Einzelhandel werden angeregt.

Die bauliche Prägnanz des Saturn-Kaufhauses ist zu erhöhen. Mit der Etablierung eines Einzlhandelsmagneten im Bereich des St. Urbanus - Kirchplatzes und der baulichen Aufwertung der "Saturn-Passage" wird eine Stärkung des Kundenlaufs im nördlichen Teil der Buerer Innenstadt angestrebt.

Angebotslücken im Einzelhandelsortiment der Buerer Innenstadt sind zu beseitigen ("Buer hat alles").

Für die gastronomischen Betriebe sind attraktive Bereiche für die Außenbewirtschaftung zu schaffen. Je nach städtebaulicher Lage sollen die gastronomischen Betrieb erlebnisorientiert ein bestimmtes Profil entwickeln (Kultur-Cafe im Bereich der Schauburg / Museum, Markt - Cafe, "extrovertierte Kneipe" an der Horster Straße).


7. Stärkung städtischen Wohnens
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Die bisherigen Untersuchungen habe die enge Beziehung zwischen den angrenzenden Wohnbereichen und der Buerer Innenstadt nachgewiesen. Mit der Bereitstellung hochwertiger Bauflächen für das stadtnahe Wohnen wird ein Beitrag zur nachhaltigen Stärkung der Buerer Innenstadt geleistet.

Wohnen in der Buerer Innenstadt sichert die Belebung der öffentlichen Raums außerhalb des Einzelhandelsgeschäftszeiten. Dieses Wohnen ist durch Neubau hochwertiger Stadtwohnungen in den Bereichen des St. Urbanus Kirchhofes zu stärken. Der Wohnungsbestand und die wohnungs- bezogenen halböffentlichen Freiräumen sind durch geeignete Maßnahmen aufzuwerten. Denkbar sind in diesem Zusammenhang die Durchführung eines "Hinterhofprogramms" (vernetzende Gestaltung der Hinterhoflagen) oder die Umwandlung mindergenutzt Obergeschosse zu hochwertigen Stadtwohnungen.

Wegen der Bedeutung des Bereichs Rottmannsiepe / Luciagasse / Hagenstraße als Wohnstandort, ist dieser Bereich verkehrs- technisch zu beruhigen.


8. Buer als Ort kultureller Veranstaltungen
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Nutzung vorhandener prägnanter Spielorte für künstlerische Veranstaltungen (St. Urbanus Kirche, Museum). Mit der Bespielung öffentlicher Plätze wird diesen Orten zu einem unverwechselbaren Image verholfen (themen bezogene Marktveranstaltungen auf dem Marktplatz, spezielle Jugendveranstaltungen auf dem neu zu schaffenden Platz im Bereich des Busbahnhofes).

Etablierung regelmäßiger Veranstaltungen (z.B. "Jeder zweite Samstag im Monat").

Umnutzung des Erdbunkers am Rathaus (z.B. als Ersatz für das Jugendzentrum "Pappschachtel").


9. Angebot zentraler Service-Dienstleistungen
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An einem "Service-Point" sind Informationen zur Buerer Innenstadt erhältlich und es werden Service- und Dienstleistungen angeboten bzw. vorhandene Dienstleistungen gebündelt. Denkbar in diesem Zusammenhang sind:

  • Auskunftserteilung zu aktuellen Veranstaltungen (Kulturprogramm, Verkaufsveranstaltungen, Kartenvorverkauf).

  • Verbraucherberatung, Verzeichnis der Fachgeschäfte

  • Informationen für bestimmte Zielgruppen(Senioren, Jugendliche, etc.)

  • Im Sinne einer "familienfreundlichen Innenstadt" könnten sanitäre Einrichtungen wie Toiletten oder ein Baby-Wickelraum betrieben werden

  • Leihservice (Kinderwagen, Regenschirme, Akustik-Guide, etc.)

  • Ansprechpartner für Verbesserungsvorschläge


10. Nachhaltige Innenstadt
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Mit der Etablierung einer "Intendanz" wird ein Spielplan für den öffentlichen Raum geschaffen. Ziel ist die Koordinierung und Bündelung künstlerischer und kultureller Aktivitäten sowie die Bereitstellung von Hilfestellungen bei laienhaften Akteuren. Mit der Schaffung einer solchen Intendanz wird darüber hinaus eine Ansprechstelle für die fortwährende Auswertung getroffener Maßnamen geschaffen.

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